Konzept

Bei der Arbeit 10.000K bis 2.000K handelt es sich nicht um eine Videoaufnahme, sondern um jeweils ein einzelnes Standbild, dessen Weißabgleich von 10.000 Kelvin auf 2.000 Kelvin in gleichmäßigen Schritten verschoben wird.
Durch die Verschiebung des Weißabgleichs können die vom Kamerasensor erfassten Farbintensitäten verlustfrei wiedergegeben werden. Je früher sich die Bestandteile rot färben, desto höher ist dort die Streuung des Lichts und somit die Konzentration der Partikel.
Sobald intensive rote Kanten oder Färbungen entstehen, hinter diesen sich dunklere Verschattungen befinden, so kann vermutet werden, dass dies Wassermoleküle sind, da diese größer sind als die gesamte Wellenlänge der spektralen Strahlung und somit das gesamte Licht streuen. Je höher die Intensität des Kontrastes, desto höher ist die Konzentration der Wassermoleküle in diesem Bereich. Kommt es dazu, dass sich homogene gelbliche Farbflächen bilden, die weich in die benachbarten Farbregionen verlaufen und sich mit der Erhöhung des Weißabgleichs vergrößern, so handelt es sich hierbei um Luftpartikel. Anhand der Farbtemperatur lässt sich im Ansatz, wie bei einem Gaschromatografen, die Zusammensetzung und Intensität der Atmosphäre bestimmen.

Die Arbeit 10.000K bis 2.000K soll als Analyseinstrument verstanden werden. Eine ästhetische Wirkung ist somit nur ein Nebenprodukt. Ist das Kitsch?
Sonnenuntergänge

Die Strahlung der Sonne wird, auf dem Weg zum Betrachter, durch die Atmosphäre geleitet. Die Atmosphäre fungiert hierbei als Medium, dass die Strahlung beeinflusst. Bestandteile der Atmosphäre, wie Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle sind teilweise kleiner als die Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung der Sonne und streuen die spektralen Lichtwellen unterschiedlich stark und jeweils abhängig von ihrer Wellenlänge. Blaues Licht hat eine höhere Frequenz als Rotes, somit eine kürzere Wellenlänge und wird daher stärker gestreut. Dieser Effekt der Raleigh-Streuung führt zur blauen Färbung des Himmels.

Senkt sich abends die Sonne, so verlängert sich der Weg der Strahlen durch die Atmosphäre und erhöht somit die Raleigh-Streuung der Lichtwellen, sodass dem Betrachter teilweise nur noch die langwellige rote Strahlung erreicht. Auch wenn die Länge des Weges des Lichts bei Sonnenuntergängen nahezu gleich bleibt, so ist es vor allem die individuelle Zusammensetzung der Atmosphäre, die jeden Sonnenuntergang eine eigene Charakteristik verleiht. Diese Zusammensetzung ist dem Betrachter im Vorfeld nicht sichtbar und so wird er jedes Mal von dem Farbenspiel überrascht. Andersherum kann man allerdings auch sagen, dass jeder Sonnenuntergang die Zusammensetzung der Atmosphäre aufzeigt und somit über Bestandteile, Konzentration und Höhenlage informiert.

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  Bei der Arbeit 10.000K bis 2.000K handelt es sich nicht um eine Videoaufnahme, sondern um jeweils ein einzelnes Standbild, dessen Weißabgleich von 10.000 Kelvin auf 2.000 Kelvin in gleichmäßigen Schritten verschoben wird. Durch die Verschiebung des Weißabgleichs können die vom Kamerasensor erfassten Farbintensitäten verlustfrei wiedergegeben werden.

Die Arbeit 10.000K bis 2.000K soll als Analyseinstrument verstanden werden. Eine ästhetische Wirkungist somit nur ein Nebenprodukt. Ist das Kitsch?


2.000K - 10.000K Auszug der Masterthesis (PDF)

(2014)